Ich bin inspiriert von der Blogparade: „Wie wichtig sind gute soziale Beziehungen für ein glückliches Leben?“
Ich höre oft den Wunsch nach erfüllenden sozialen Beziehungen. Ob bessere soziale Kontakte im Beruf oder auch im privaten Miteinander. Beides wird häufig genannt. Die Mitarbeiterin möchte respektvoller behandelt werden. Die Führungskraft beklagt, dass die Mitarbeiter nicht kooperativ sind. Da kommt mein Freund mit mir ins Gespräch und erzählt, er möchte seine Freundin besser verstehen können und ihr das Gefühl der Liebe geben.
Was sind soziale Beziehungen?
Die Wissenschaft sagt, darunter versteht man folgendes: Als Soziale Beziehung (auch Zwischenmenschliche Beziehung) bezeichnet die Soziologie eine Beziehung von zwei Personen oder Gruppen. Sie beziehen ihr Denken, Handeln oder Fühlen aufeinander. Soziale Beziehungen sind eine fundamentale Voraussetzung für das erfolgreiche Leben des Menschen im gesellschaftlichen Bereich. Erlernt derjenige in seinen allerersten Jahren nicht, soziale Beziehungen einzugehen (siehe Urvertrauen), so ist der Mensch zeitlebens geschädigt.
Der einzelne braucht nach dieser These die Verbindung mit anderen Individuen. Der Mensch ist ein Rudeltier, kein Einzelgänger. Mein Handeln bestimmt deine Realität mit – und umgekehrt. Das bedeutet, dass wir beide in einer Interaktion sind. Soweit, so gut – oder etwa doch nicht gut? Bin ich wirklich dauerhaft „geschädigt“, wenn ich als Kind meine sozialen Beziehungen nicht erlerne?
Wie kannst du gute soziale Beziehungen leben?
Du kannst den anderen immer in seinem Selbstvertrauen unterstützen. Das kannst du durch nette oder freundliche Gesten und kleine Liebenswürdigkeiten machen. Im gegenseitigen Miteinander ist der soziale Aspekt das Schmiermittel wie im Getriebe das Öl.
Was kannst du tun?
- Du wirst nicht als „Weichei“ gesehen, wenn du dich für die Bemühungen des anderen bedankst.
- Es kostet nichts, wenn du dem anderen eine Anerkennung oder Bewunderung aussprichst, wenn etwas gut gelungen ist.
- Wenn Du etwas möchtest, kannst du den anderen darum bitten.
- Du brauchst keine formale Arbeitsanweisung aufgrund deiner Position oder Macht für eine Unterstützung zu nutzen, um deine Mitarbeiter zur Zusammenarbeit zu motivieren. Bitte einfach um ihre Meinung. Das ist kein großer Aufwand, oder?
- Sprich mit dem anderen über seine Situation, dann hört er auch Dir zu. Je länger du mit ihm über seine Sorgen und Gedanken sprichst, umso länger wird er dir zuhören, wenn du ihn dann mal als Gesprächspartner brauchst.
Hast du nur dich und dein Leben im Blick? Du bist egoistisch (egozentrisch) im Alltag unterwegs? Dann wird dir kein anderer helfen, wenn du mal Hilfe brauchst. Andere werden mit starker Wahrscheinlichkeit sagen, dass du ziemlich arrogant wirkst und kein Feingefühl zeigst. Diese Wahrnehmung verringert ihre Lust und Motivation dir in schwierigen Situationen beizustehen. Du wirst nur das von dem anderen erhalten, was du selbst bereit bist zu geben.
Was trage ich zu meinen sozialen Beziehungen bei?
Ich möchte, dass andere Menschen sich mit mir wohlfühlen. Die anderen werden sich mit mir nur gut fühlen, wenn ich ihnen das Gefühl gebe, willkommen zu sein. Hast du schon mal daran gedacht, jemandem ein Lob einfach mal so auszusprechen? Ohne Hintergedanken? So einfach aus dem Nichts heraus? Kannst du dir das überraschte Gesicht vorstellen?
Ich bedanke mich zum Beispiel für kleine Handreichungen beim Essen oder auch für die mir servierten Speisen auf dem Tisch. „Danke fürs Kochen“ oder „Danke fürs Zubereiten“ bringen regelmäßig ein Lachen ins Gesicht der anderen Person. So bekomme ich Freude zurück für meine anerkennenden Worte.
Ich versuche großzügig mit meinen Mitmenschen umzugehen, sie mit ihren Wünschen und Bedürfnissen ernst zunehmen, authentisch und ehrlich mit meinen Worten zu sein. Ich sage das, was ich meine. Keine Lügen oder Ausreden. Das kann manchmal auch anstrengend sein.
Das könntest du in einigen Situationen doch auch mal ausprobieren, oder? Ich habe nicht immer die „große Nummer“ dafür im Hinterkopf. Gerade die kleinen Erfolge ermöglichen den Fortschritt im Alltag. „Wie kann ich dich unterstützen?“ oder „Brauchst du was von mir im Augenblick?“ reichen da schon manchmal aus, um die soziale Beziehung zu verbessern. So fühle ich mich gut und wohl – mein Partner, Freund oder Bekannter ebenso.
Ich zeige meinem Gegenüber, dass ich von ihm überzeugt bin. Ich wertschätze seine Fähigkeiten und spiele seine „Fehler“ herunter – ohne sie zu beschönigen. Ich reagiere auch oft mit Humor und Spaß, wenn Fehler oder falsche Reaktionen auftauchen. Soll nicht heißen, dass ich den anderen auslache. Ich gebe dem anderen meine Unterstützung, indem ich ihn bestärke, seinen Weg zu gehen. Ich erlaube ihm aus den Fehlern zu lernen. Denn Fehler sind meiner Meinung nach Erfahrungen, die aufzeigen, dass etwas nicht funktioniert oder unpassend ist. Thomas Alva Edison zum Beispiel brauchte über 1000 Versuche, bis seine Tests mit der Glühlampe erfolgreich waren. Es soll bei jedem Versuch, der „misslang“ gesagt haben: „Nun weiss ich wieder, wie es nicht funktioniert.“ Diese Aussage klingt erstmal nicht danach, es liegt aber viel Kraft in diesem Satz.
Es gibt auch Menschen im Leben, auf deren Anwesenheit ich gern verzichte. Ich entscheide mich bewusst gegen einen Umgang. Mit Menschen, die nicht auf „meiner Wellenlänge“ sind, habe ich teilweise ein Gefühl der Nichtverbundenheit. Ich weiß, ich brauche nicht mit der ganzen Welt übereinzustimmen oder mit jedem Menschen befreundet zu sein. Jeder Mensch ist einzigartig und deshalb treffe ich im Leben auch auf Personen, die ich nicht mag. Das akzeptiere ich und lege mehr Wert auf die positiven Begegnungen.
Wenn der andere so ganz anders ist als ich
Mein Bewusstsein stimmt nie überein mit dem des anderen. Die Realität des anderen ist eine ganz andere als meine. Es ist anstrengend und führt zu keinem Ergebnis, wenn ich nun anfange dem anderen gefallen zu wollen. Wenn ich jemanden partout nicht verstehen kann, dann gehe ich dem nicht weiter nach. Ich kann mir die Mühe sparen, weil mir dieser Mensch im Grunde genommen egal ist. Das Anderssein akzeptiere ich, lasse es aber nicht an mich heran.
Kein Mensch, weder du noch ich, sollte sich verbiegen, verrenken, verleugnen oder klein machen für soziale Beziehungen. Versuche zu akzeptieren, dass der andere anders ist als du selbst. Das ist ganz einfach und kann im Miteinander sogar deine eigene Sicht auf deine Welt verändern!
Verabschiede dich (das kann auch nur in Gedanken sein) vom anderen und wünsche ihm „Alles Gute für sein Leben“. Damit konditionierst du dich darauf, dass du dich nicht mehr weiter belastest, was nicht zueinander passt. Du selbst tust dir – und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch dem anderen – keinen Gefallen mit dem Willen zu Gefallen.
Kann ich mein soziales Leben verbessern?
Der Wikipedia Artikel sagt aus, dass wir geschädigt sind, wenn wir in früher Kindheit unsere sozialen Beziehungen nicht erlernen. Das klingt unveränderbar, oder? Ich bin der Auffassung, dass der Mensch nicht auf Dauer geschädigt ist, sondern die Wahl hat. Was meinst du? Hast du Lust auf das folgende Experiment, um das Gegenteil der Wikipedia-Behauptung zu beweisen?
Mach das Experiment in deinen sozialen Beziehungen
Versuche in den nächsten Monaten deine sozialen Beziehungen zu verbessern. Oben habe ich dir ein paar Ideen und Vorschläge zur Verfügung gestellt. Ich verspreche Dir, Dein ganzes Dasein wird sich zum Positiven verändern. Du wirst Dich mit anderen wohler fühlen; als auch mit dir selbst. Nutze die Chance dein weiteres Leben zu verändern.
Was hast du in deinen sozialen Beziehungen bisher erfahren und daraus gelernt?
Du kannst mich über Linkedin, Facebook oder Xing kontaktieren. Oder du schreibst einen Kommentar, ich freue mich darauf.
Euer Thomas
P. S.: Wenn du auch teilnehmen (bis 31.03.) oder weitere Artikel von anderen Bloggern ansehen möchtest, dann findest du hier die Blogparade.
Hallo Thomas,
vielen Dank zu diesem wertvollen Artikel als Beitrag zur Blogparade.
Ich finde vor allem die Aussage extrem wichtig: „Die Realität des anderen ist eine ganz andere, als meine.“
(In meiner Realität kommt da übrigens kein Komma hin. 😉 )
Wenn wir diesen Satz akzeptieren, dass macht er unser Miteinander so viel leichter!
Viele liebe Grüße
Axel
Hallo Axel,
danke Dir für Deine Rückmeldung auf meinen Artikel. Hat mir Spass gemacht das Thema zu beleuchten. Wünsche Dir weiterhin gutes Gelingen und viel Erfolg.
Herzlichst,
Thomas
Hei Thomas!
Ich habe Deinen Artikel in der Blogparade angekündigt gesehen. 🙂 (Hab auch teilgenommen.)
Mir gefällt vor allem der „Bewusst werden“-Aspekt. Das heisst, Du weist mehrmals daraufhin, dass wir – wenn wir es wollen – die Qualität unserer Beziehungen verändern können. Und wir können etwas nur dann wollen, wenn wir uns darüber bewusst werden, nicht wahr? 😉
Ein stimmiger Artikel, danke herzlich!
Chantal
Liebe Chantal,
vielen Dank für dein Kompliment und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass Veränderung nur auf einem Bewusstsein möglich ist. Nur im bewussten Umgang kann ich mich und meine Situation ändern. Ansonsten stochere ich im Nebel und es wirkt wie Aktionismus, eher nicht zielbestimmt.
Herzlichst,
Thomas
[…] In meinem Blog habe ich zu dem Thema der sozialen Beziehungen einen kleinen Artikel geschrieben. Hier gehts […]
[…] Kümmerst du dich um deine sozialen Beziehungen? […]