Eingeladen zu der Blogparade “Lebst du schon, oder träumst du noch?“ – von Claudia Bäumer – schreibe ich heute diesen Artikel.
Im Musical „Man of La Mancha“ singt Don Quichote die Ballade „The Impossible Dream“. Darin singt er von einem imaginären Ziel. Während er dieses Lied singt, sitzt er in einem Gefängnis. Keine Aussicht auf Entlassung. Er singt von seinem Traum. Von einem Ziel. Er erzählt davon, dieses Ziel erreicht zu haben. Die Mühsal auf sich genommen zu haben. Das Gefühl dieses Ziel geschafft zu haben.
Mit diesem Artikel möchte ich dazu beitragen, dass du deinen Traum leben kannst: Es lohnt, den eigenen Weg zu gehen. Egal, wie unmöglich die Aussicht wirkt, das Ziel zu erreichen. Es lohnt immer; auch nur für einen Tag. Warum das schon ausreicht, erkläre ich in diesem Artikel.
Träume sind Schäume, oder?
Mit dem Lied „Impossible Dream“ verbinden mich viele Erinnerungen. Als Heranwachsender bewunderte ich den Schauspieler Peter O´Toole, der diesen Mann verkörperte. Er sang mit so einer Überzeugung und Ausdruckskraft. Ich konnte die Enttäuschung und Trauer regelrecht in seiner Stimme hören. Gleichzeitig faszinierte mich seine dargestellte Beharrlichkeit. Das Ziel vor Augen zu haben. Die innere Kraft des Erreichens zu spüren. Ohne Blick auf die Ausweglosigkeit seiner Situation. Das Gefängnis, die Einsamkeit, die Isolation. Ich weinte dabei und fühlte regelrecht die Kälte der Gefängnismauern.
Für mich ist dieses Lied eine Hommage an Kraft, Zuversicht und Vertrauen. Meinen Weg zu gehen – no matter what. Egal welche Hindernisse oder Schwierigkeiten auftauchen. Wie ausweglos auch meine aktuelle Situation wirkt. Die Gefängnismauern dieser Szene symbolisieren für mich Alltag – im übertragenen Sinne gesehen. Die Eingeschränktheit und Begrenzung im eigenen Aktionsraum. Die fehlende Zuversicht in die eigenen Fähigkeiten. Das fehlende Vertrauen in das eigene Können. Was habe ich zu verlieren, wenn ich mich auf den Weg mache? Gar nichts. Ich kann nur gewinnen.
Generell gibt es in der Veränderung fast nie die Wahl zwischen absolutem Risiko und absoluter Sicherheit. Anders gesagt: Kein „Ganz“ und kein „Gar nicht“. Fast immer geht es nur darum, kleine Schritte in die richtige Richtung zu machen. Wenn ich Gärtner sein möchte, dann belege ich zum Beispiel einen Kurs in Landschaftsarchitektur. Ich kann auch mit einem Blumenbindekurs starten. Oder ich möchte Schauspieler werden. Dann habe ich kleine Rollen zu suchen. Dazu kann ich die Möglichkeit der Schauspielschule ausloten. Ich könnte auch mit Bücherlesen starten über Personen, die diesen Weg schon gegangen sind. Dort kann ich mir weitere Inspirationen holen. Du siehst, es gibt viel kleine Schritte in die Richtung meines Traums.
Leg los – Du schaffst das
Erst Handeln bringt Klärung – mehr als das: „Es zieht das Glück in Form von Gelegenheiten und Informationen an“, sagt Barbara Sher. Und Schritt für Schritt verändert sich mein Leben. Unterstützung habe ich mir geholt, indem ich mich unter Gleichgesinnte begeben habe. Ich habe mit Leuten gesprochen, die meine Begeisterung teilen. Heute gibt es Möglichkeiten in Internet-Foren zu gehen. Besser ist es allerdings an Orte zu gehen, wo ich meinesgleichen treffe. Das kann eine Theateraufführungen sein oder auch eine Ausstellungseröffnung. Dies sind nur meine Favoriten als Beispiele und sollen dich dazu anregen, deine zu suchen, zu finden und weitere zu entdecken.
Wenn ich nicht meine Träume lebe, was dann?
„Das sind doch nur Flausen“, höre ich dich sagen. „Das bringt doch nichts. Das schaffst du sowieso nicht“. Klare und tödliche Sätze für Phantasie und Inspiration – für meine Träume, die ich real werden lassen möchte. Insbesondere gern von ach so „guten Freunden“ geäußert. Betont wird, dass es mit den besten Absichten (für wen eigentlich?) ausgesprochen wird. Doch ich wehre mich innerlich, besonders nachdem Menschen dagegen gesprochen haben. Meine Träume verankern sich noch tiefer in mein Herz. Dort sind sie richtig.
Wenn du also „kneifst“, deine Träume zu verfolgen, wenn du auf diese Freunde hörst, dann wirst du bestimmt unzufriedener und gradezu unglücklich.
Es lohnt – auch nur für einen Tag
Mein Geld für Dinge auszugeben, macht mich allein nicht glücklich. Auch nicht, indem ich versuche, schöne Erfahrungen endlos zu wiederholen. Zum Beispiel im Urlaub immer an denselben Ort zu fahren. Ich fühle Glück in meinem Leben, wenn ich die Dinge tue, die ich immer schon mal machen wollte. Denn genau dies sind die Dinge, die uns berühren und sich uns einprägen. „Neues zu tun hilft, das Gefühl der Zeit auszudehnen“, hat der niederländische Psychologe Douwe Draaisma vor einiger Zeit in einem Interview gesagt. Denn: „Wenn wir zurückschauen, kommt uns eine Phase intensiver Eindrücke viel länger vor.“ Und auf der anderen Seite? Er sagt: „Was uns kaltlässt, was ohne Bedeutung für uns ist, hat kaum eine Chance, sich in unser autobiografisches Gehirn einzuschreiben.“
Die Glücksforschung spricht deshalb seit einigen Jahren unter dem Fachbegriff „creating memories“ davon, wie wichtig es ist, dass wir uns Erinnerungen verschaffen: Erfahrungen und Ereignisse, die uns positiv beeindruckt haben. Erfahrungen, die unser Leben zum Besseren verändert haben. Entscheidungen, die uns aus dem so genannten Trott herausgeholt haben. Erlebnisse, die uns aus unserer Komfortzone gelockt haben. So kann ich ein glückliches Leben führen. Ich möchte gern zufrieden sein, mit mir und meiner Umwelt.
Welche Erlebnisse möchtest du realisieren? Welche Träume hast du noch nicht gelebt?