Als ich die Einladung zur Blogparade von Jessica Niedergesäß gelesen habe, musste ich unbedingt etwas dazu schreiben. Hier sind meine Gedanken zum Thema: „Warum in die Ferne schweifen?“:
Das kennst du doch bestimmt auch: Alles läuft schön rund. Du hast deinen gesamten Tagesablauf auswendig im Kopf. Sogar den Wochenablauf mit beruflichen Meetings, privaten Verabredungen und persönlichen Treffen. Wen du wann, und wo treffen wirst. Deine Tage sind meist sehr gut verplant und durch deinen Vollzeitjob bleibt wenig Spielraum für Neues. So richtest du dich in deiner Komfortzone ein, die Wochen und Monate gehen ‚ins Land’ und schon wieder steht Weihnachten vor der Tür. Wenn du in einer Partnerschaft bist, ist der Ablauf nicht anders, oder? Ihr gestaltet eure freie Zeit miteinander. Trefft Freunde, haltet euch in den eingefahrenen Strukturen auf und die Zeit fliegt nur so dahin.
Tücken des Alltags
Durch diese Vorhersehbarkeit fehlt euch des Öfteren der Raum für Frische und die Entwicklung eurer Partnerschaft. Euch fehlen neue und wichtige Erfahrungen, die ihr in das Alltagsleben einbauen und damit eure Komfortzone erweitern könnt. Sobald eine nicht ganz einfache Situation am Horizont auftaucht, habt ihr schon die grandiose Idee wie dieser Moment geschickt „umfahren“ wird. Da ihr in eurer Komfortzone seid, wisst ihr genau, was zu tun ist. Jede unerwartete Situation aussitzen und in den gewohnten Mustern und Strukturen steckenbleiben. Ihr geht mehr auf Sicherheit als auf Risiko und Erweiterung eurer Komfortzone.
Wann habt ihr das letzte Mal etwas wirklich Neues erlebt? Wann brecht ihr aus der gemeinsamen Komfortzone aus? Die ideale Zeit dafür ist im Urlaub und auf Reisen. Denn dort habt ihr keine gewohnten (vermeintlichen) Wohlfühloasen und neue Situationen warten auf euch gemeistert zu werden.
Überraschungen auf der Reise
Reisen bedeutet: mit seinen Sorgen und Ängsten in Kontakt zu kommen. Meistens haben wir alle ähnliche Ängste, die uns zurückhalten, eine Reise zu machen. Diese Ängste sind gute und perfekte Ausreden, zuhause in der Komfortzone zu bleiben.
Immer noch bedeutet der Urlaub für viele: Abhängen, die Seele baumeln lassen und nichts zu tun. Das finde ich schade, und das könnt ihr auch ändern: Unterwegs auf Reisen lernen wir viel Nützliches für unser Leben zu Hause. Es bieten sich viele kleine alltägliche Situationen dafür an. Das beginnt morgens beim ungewohnten Badezimmer, mit dem man sich arrangieren muss, und endet am Abend mit dem landestypischen neuen Cocktail an der Bar. Denn nicht umsonst heißt es: «Das Leben ist eine Reise.» Und: «Reisen bildet».
Auf Reisen sind Situationen kaum vorhersehbar. Ihr habt keine Chance euch herauszuwinden. Plötzlich und aus dem Nichts befindet ihr euch direkt in einer Situation, die euch mit euren Sorgen und Ängsten konfrontieren kann. Aber ebenso können Glücksmomente entstehen, die man in der gewohnten Umgebung nie erfahren hätte.
Und genau das macht das Reisen so interessant und spannend. Hier habt ihr die einmalige Gelegenheit neue Erfahrungen für euch zu erleben und daraus zu lernen. Wenn etwas Ungewohntes auf euch zukommt, müsst ihr einfach reagieren – das geht gar nicht anders.
Klar, ihr könnt euch wie ein kleines Kind auf den Boden setzen und losheulen. Ihr könnt auch die Welt verfluchen. Aber ihr müsst eine Lösung finden. Aufstehen, Krönchen richten und weiter geht’s. Hinterher kann man sogar stolz drauf sein, wie gut man mit der unbekannten oder unerwarteten Situation klar gekommen ist. Und wie heißt es so schön: Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen … wie geht es dir auf Reisen?
Reise und Partnerschaft
Die Reise mit dem Partner zeigt ganz neue Seiten auf. Bei beiden. Den Partner kann man im Urlaub eventuell sogar von einer ganz neuen Seite kennen lernen. Ich habe oft festgestellt, dass ein gemeinsamer Trip wie einTest für die Beziehung verlaufen kann. In unbekannten Gefilden agieren und reagieren wir manchmal anders als im vertrauten Rahmen. Da ist dann auch die eine oder andere Überraschung mit dem Partner möglich. Unstimmigkeiten, die wir im Alltag in der Komfortzone verwischen oder unter den Teppich kehren kommen hier deutlicher zum Tragen. Meinungsverschiedenheiten können wir besser miteinander besprechen. Wir haben mehr Zeit zum Reden. Die bequemen Ablenkungsmöglichkeiten des Alltags sind nicht vorhanden. So lernen wir den Menschen an unserer Seite schneller näher kennen und ändern vielleicht unser Bild von ihm.
Es kann auch anders gehen … aber das wäre schon wieder ein neues Artikelthema für mich.
Zurück von der Reise
Diese neuen Erfahrungen geben unser Beziehung wieder Schwung im Alltag. Auch wenn euch das bis jetzt vielleicht nicht so bewusst ist. Die gemeisterten Herausforderungen von unterwegs können unseren Alltag erleichtern und auffrischen. Wir haben gemeinsame Erlebnisse, die unsere Beziehung stärken und festigen. Der Alltag wird wieder für ein paar Monate etwas lebendiger. Die Bilder und Situationen des Urlaubs begleiten uns durch die folgende Zeit. Was sagst ihr dazu? Ist das ein Versuch wert? Versuch’s einfach mal und plane mit deinem Partner die nächste Reise. Ich wünsche euch schöne Reiseerfahrungen.
Euer Thomas
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Hallo Thomas
Danke für diesen tollen Beitrag!
Wir haben uns entschieden, nächstes Jahr unsere Komfortzone zu verlassen. Wir waren schon auf mehreren Reisen zusammen unterwegs, aber diesmal wird es wohl eine richtige Herausforderung. Auch nach über sechs Jahren Beziehung wird es wahrscheinlich so sein, dass wir uns neu kennenlernen werden. Egal was kommt, ich freu mich drauf!
Liebe Grüsse
Veronica von http://www.roadtripgirl.ch
Hallo Veronica,
danke dir für deinen Kommentar. Ich bin sicher, dass eure Reise schöne und gemeinsame Erfahrung beinhalten wird. Und viel Spass mit den neuen Eindrücken und Erlebnissen wünsche ich dir. Herzlichst, Thomas
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