
Die ersten Beziehungen erleben wir als Kinder in der eigenen Familie. Diese Beziehungen können stärkend wirken oder auch nicht. Den ersten Eindruck von Vertrauen erleben wir als Kinder auch innerhalb der Familie. Das Vertrauen in andere Personen baut sich durch diese Erfahrungen nach und nach auf, in der Resonanz zur Bezugsperson. So lange wie der Aufbau von Vertrauen in Beziehungen braucht, so schnell kann das Vertrauen in die Beziehung auch wieder verloren gehen.
Zuerst zu Hause, dann in Kita und Kindergärten, danach in der Schule. Hier finden wir weitere Lernräume und Gelegenheiten für den Vertrauensaufbau in Beziehungen vor. Die wichtigen Bezugspersonen, neben den Eltern und Familienmitgliedern, sind dann die Lernbegleiter*innen und die eigenen Freunde*innen. Hier finden wir als Kind ein weiteres Lernfeld des Einübens von Vertrauen zu sich selbst, zu Gleichaltrigen und zu Erwachsenen außerhalb der Familie.
Wichtig zu wissen: Beziehungsaufbau findet nur in der eigenen Erfahrung statt, das geht nicht theoretisch im „darüber reden“. Das geht nur im praktischen Erleben und durch eigenes Erfahren. Zeigt sich das Gegenüber als verlässlich und verbindlich? Oder nicht. Vier Werte sind dabei für unsere kindliche und weitere Entwicklung im Erwachsenenalter basal:
- Gleichwürdigkeit – das gelungene Zusammenspiel von Erwachsenen und Kind auf gleicher Höhe.
- Integrität – zu sich selbst Ja zu sagen und auch mal Nein zu Wünschen der anderen.
- Authentizität- die Fähigkeit die Person zu sein, die man wirklich ist, um auch andere in ihrer Einmaligkeit wahrnehmen zu können
- Verantwortung – müssen immer die Erwachsenen für die Qualität der Beziehung zu ihren Kindern übernehmen.
Autor – Jesper Juul (2012): 4 Werte, die Kinder ein Leben lang tragen
Damit wir als Kind beziehungsorientiert und mit den optimalen Werten begleitet werden, stellt das Fuelbox-Konzept die passenden Denk- und Kommunikationsräume zur Verfügung. Als Kind finden wir hier die beschriebenen vier Werte vor und integrieren sie in das eigene Wertesystem. Das geschieht in positiver Verbindung mit dem Gegenüber. Diese aufgebaute Beziehung durchdringt die zukünftige Gesellschaft als gezeigtes Vertrauen in die Mitmenschen.
Eine gute und langfristige Beziehung baut auf dem gegenseitigen Vertrauen auf. Wenn wir auf einen Menschen treffen, sagt uns instinktiv unser Gefühl, ob wir diesem Menschen vertrauen können. Doch in manchen Situationen meldet sich unser Kopf. Er sendet uns Signale der Skepsis, die wir als rational und wichtig einstufen. Doch mit Misstrauen und mit Eifersucht in Partnerschaften lässt sich keine glückliche und vertrauensvolle Beziehung auf Dauer führen. Deshalb lohnt es sich, das Vertrauen zum Partner oder zum Menschen aufzubauen und zu stärken und das verlorene Vertrauen wieder zu finden. Die zwischenmenschliche Beziehung basierend auf Vertrauen ist unverzichtbar in Freundschaften, in der Liebe, in den Familien und in allen Organisationen. Sie spielt als Bindeglied eine Schlüsselrolle im wirtschaftlichen Austausch und in der Politik. Sie ist die Basis für die individuelle Definition von Verantwortung in der wertebasierten Gesellschaft. Das ist aktuell in der Situation der Pandemie sehr gut wahrzunehmen in den Entscheidungen der politischen Verantwortungs-Träger.