Meine sehr liebe Freundin Maria rief mich an und fragte, ob ich Lust hätte einen Kaffee mit ihr trinken zu gehen. Wir treffen uns ungefähr alle drei Monate. Ich schätze die Gespräche mit Maria sehr. Wir unterhalten uns dann über unsere Beziehungen. Auch Belangloses besprechen wir oder tauschen uns über unsere neuesten Errungenschaften aus.
Unser Gespräch im Café
Bei unseren Treffen ist sie ganz aufgedreht. Sie strahlt mich an: Ostern steht vor der Tür. Sie hat sich eine Überraschung für ihre Familie überlegt. Mit Spaß und Enthusiasmus erzählt sie mir von ihrer Idee. Es sprudelt nur so aus ihr heraus – sie erzählt mir detailliert alles über die selbst gemachten Ostergeschenke. Eins hat sie für ihren Mann gemacht, zwei weitere für ihre Kinder. Als besonderes „Oster-Bonbon“ will sie die Fuelbox FAMILIE auf den Frühstückstisch stellen. Sie hat sich den Ablauf genau überlegt, das erfordert eine stundenlange Vorbereitungszeit.
Sie erzählt mir – präzise wie ein Uhrwerk – den Ablauf: Erst sollen die Ostergeschenke ausgepackt werden. Sofort im Anschluss werden zwei Karten aus der Fuelbox gezogen. Denn wenigstens zum Ostersonntag wünscht sie sich großartige Gespräche. Sie möchte die Zeit mit der Familie ohne Smartphones verbringen. Sie wünscht sich ein richtig harmonisches Osterfrühstück. Sie zeigt in unserem aktuellen Gespräch ihre Kreativität in vollem Glanz. Jedes schöne, noch so kleine Detail ist für sie wichtig. Und jetzt möchte sie ihre Vorfreude über diese Überraschungen mit mir teilen.
Das Blatt wendet sich in unserem Gespräch
Doch während sie spricht, bin ich leider mit meinen Gedanken nicht bei ihr. Ich lasse mich nicht auf sie ein – wie ich es sonst immer tue. Ich lasse sie reden und bin völlig woanders. Ich denke über meine eigene Situation nach, die mich gerade sehr beschäftigt. Dazu kommt noch meine To-Do-Liste, auf der viele Dinge stehen, die ich noch nicht erledigt habe.
„Ich habe gerade gar keine Zeit dafür“, platze ich heraus.
Verständnislos schaut sie mich an. Sie stoppt mitten im Satz. Ich sehe die Enttäuschung in ihren Augen. Sie weiß nicht, was sie sagen soll. In diesem Moment erkenne ich, wie egoistisch meine Aussage ist. Ich kann in ihren Augen die negative Wirkung sehen, die mein Satz ihr vermittelt hat. Mein Satz gibt ihr zu verstehen, dass ich ihr nicht wirklich zugehört habe. Ich habe keinen Platz für ihr Projekt in meinem Kopf. Es ist deutlich: Ich versuche noch nicht mal, ihre Liebe zu ihrer Familie zu verstehen. Meine Worte zeigen ihr, dass ich die ganze Zeit über mich nachdenke.
Fuelblog News nicht mehr verpassen!
Mein einziger Satz in diesem Gespräch gibt ihr zu verstehen, dass ich zu beschäftigt für ihre Geschichte bin. Ich habe keine Zeit, mich mit ihr zu freuen. Weder über ihre Ideen, noch über ihre Kreativität. Selbst die FuelBox auf dem Ostertisch hat mich nicht aus meiner Gedankenwelt herausreißen können. Und das heißt etwas! Ganz klar, meine Message ist eindeutig für sie: Ich habe keine Zeit für dich und dein Projekt.
Aber eigentlich geht es nicht um Zeit, oder? Wir haben alle die gleiche Zeit zur Verfügung, nämlich vierundzwanzig Stunden jeden Tag. Jeder hat sieben Tage pro Woche Zeit. Wir alle haben unsere To-Do-Listen. Die Dinge, die wir tun müssen und die wir uns fest vorgenommen haben. Es sind Dinge, für die wir Zeit brauchen. Daneben gibt es auch noch Listen für die weniger wichtigen Dinge. Das sind Dinge, die wir nicht sofort machen müssen. Ebenso hat jeder Dinge, die wir gar nicht machen wollen. Es gibt Dinge, da möchten wir unsere kostbare Zeit nicht für investieren. Und jeder von uns entscheidet sich, die Zeit anders zu nutzen. Doch es bleibt dabei: Wir alle haben die gleiche Zeit.
Zurück zu Maria und ihrer Zeit: Sie hat ihre To-Do-Listen komplett auf Ostern ausgerichtet. Sie nimmt sich die Zeit, um den Ostersonntag und ihre Geschenke vorzubereiten. Diese Zeit kommt ja auch nicht einfach irgendwoher. Sie nimmt sich einfach die Zeit dafür. Ihr ohnehin vollgestopfter Tag richtet sich nach ihren Vorbereitungen für Ostern. Sie setzt weitere zu erledigende Dinge auf die Liste der unwichtigen Themen. Sie lässt einfach ihre Wäsche ein wenig länger hängen oder bereitet das Essen unaufwendiger als sonst mit Tiefkühlkost zu. Sie schaltet öfter ihr Handy aus, um nicht gestört zu werden.
Das Gespräch mit Maria geht weiter
Wir beide schauen uns an und müssen schmunzeln. Wir kennen uns so gut, dass wir aufeinander nicht lange böse sein können. Wir haben viel Verständnis füreinander. Selbstverständlich entschuldige ich mich bei ihr. Ich gebe zu, dass ich einen Fehler in dieser Situation gemacht habe. Meine Unaufmerksamkeit und mein Egoismus hat sie getroffen. Ich möchte nicht, dass sie sauer auf mich ist.
Auf keinen Fall will ich, dass ihre tolle Leistung keine Anerkennung durch mich erfährt. Ich atme durch und freue mich nach dieser kleinen Aussprache sehr darüber, dass sie die FuelBox FAMILIE zu Ostern nutzen möchte. Ich wünsche ihr ein großartiges Gespräch mit ihrem Mann und den Kindern. Sie möge einen schönen Ostersonntag verbringen, in Ruhe und ohne Störungen, so wie sie sich das vorstellt.
Das alles sage ich ihr und sie wertschätzt meine Worte, indem sie wieder so strahlt, wie zu Beginn unseres Gesprächs. Zum Schluss unseres Gesprächs verspricht sie mir zu berichten, wie ihre Ideen zu Ostern angekommen ist. Ich drücke ihr auf jeden Fall die Daumen, dass alles klappt, so wie sie sich das wünscht. Ich bin jetzt schon neugierig, ob die FuelBox in ihrer Familie ein tolles und spannendes Gespräch ermöglicht hat.