Die Sonne wird wärmer, der Frühling kommt ins Land. Nun beginnen die warmen Tage und ich möchte viel draußen sein. Im Biergarten sitzen, am Strand in die Ferne schauen oder einfach zu Hause auf dem Balkon die Zeit genießen. Frühling ist bekanntlich die Zeit des Flirtens, Frauen und Männer zeigen mehr Haut. Ich bekomme durch die Wärme und gefühlte Leichtigkeit Lust auf ein Kennenlernen.
Zu Dir oder zu Mir?
Wie kann ich in dieser Stimmung mit jemandem in Kontakt kommen? Gehe ich zu Lidl oder ins KaDeWe? Schlendere ich die Schlossstrasse herunter und schau mal was passiert? „Ach, alles Blödsinn“ höre ich dich sagen. „Raus mit dir. Geh in die Natur, atme die frische Luft, höre die Vögel zwitschern“. Auch nicht schlecht, sage ich zu mir. Also entscheide ich mich und marschiere los, um durch den Park zu spazieren. Plötzlich sitzt sie da. Ich trau meinen Augen nicht. Auf der Bank mit einem Buch und einem Croissant. Sie scheint allein zu sein. Sie liest vertieft. Es wirkt, als würde die Umwelt nicht für sie existieren. Dazu steht ein dampfender Kaffee neben ihr.
Fast geschockt bleibe ich stehen. Das kann doch nicht sein? Was ist los mit dir, alter Junge? Ich starre gebannt auf die Situation auf der Bank. Jetzt nur nicht die Nerven verlieren. Ich will die Situation nicht versauen, denke ich. Mit ihr möchte ich heute den Abend verbringen. Ich seh uns schon beim Italiener oder beim Veganer. Wohin wäre es eindrucksvoller, überlege ich sofort. So genau kenn ich dich ja nicht. Und beeindrucken will ich dich auf jeden Fall. Mensch, du strahlst auf deiner Bank eine Ruhe aus, das ist ja der Hammer.
Der erste Versuch hat zu sitzen
Wie fange ich jetzt ein Gespräch an? „Mit den platten Anmachsprüchen kommst du bestimmt nicht weit. Geistreiches ist wahrscheinlich auch nicht so ganz passend“, kommt von dir. Den Buchtitel kann ich nicht lesen. Ist es Belletristik? Oder ein Fachbuch? Nee, ich glaube eher ein Sachbuch. Sieht aus wie eine studierende Person, oder doch eher Mittagspause im Park? Puhh, wie kann ich mein Gegenüber nun für mich interessieren? Eins merke ich gleich sofort: Ich möchte diese Person kennenlernen und Zeit mit ihr verbringen.
Mein erster Gedanke ist eine Slapstick-Einlage hinzulegen und sie zum Lachen zu bringen. Passt das? Ist das jetzt das Richtige? Langsam bekomme ich schwitzige Hände. Und ich werde unsicher. „Mensch, was stellst du dich so tolpatschig an“, höre ich dich sagen. „Geh doch einfach zu ihr hin, setz dich neben sie und warte mal ein paar Minuten ab. Das regelt sich schon von selbst“. OK, dann mal los. Ich gehe also langsam auf die Bank zu. Je näher ich komme, je mehr klopft mein Herz.
Wow, das hatte ich schon lange nicht mehr. Dieses Gefühl von Schmetterlingen im Bauch. Gepaart mit einer immer weiter wachsenden Unsicherheit. „Ehh, Alter, es hat dich doch nicht erwischt, oder?“ Das geht doch gar nicht. Kenne diese Person doch überhaupt nicht. Und trotzdem ist es da, das unbeschreibliche Gefühl und der Wunsch nach Nähe. Ich verspüre den Drang nach Geborgenheit oder bilde ich mir das alles nur ein, weil ich die letzten Jahre allein war – ohne Partnerschaft?
Wie sag ich’s ihr?
Das Beste ist, ich erzähle ein wenig über mich. Dann stelle ich dazu eine Frage und verbinde diese mit meiner Antwort dazu. Höre ich dich da anmerken: „Sieht das am Anfang nicht sehr egoistisch aus, wenn du nur von dir erzählst?“
Wird er sein „Weihnachtsgeschenk“ bekommen? Kann er sie zu einem gemeinsamen Abendessen überzeugen? Wie glaubst du wird die Geschichte weitergehen? Möchtest du mir deine Ideen dazu schreiben oder hast du schon selbst diese Situation erlebt? Was ist da passiert? Ich freue mich von dir dazu zu lesen. Unter thomas@fuelboxworld.de oder hier im Kommentar hast du Gelegenheit dazu. Gern lese ich von dir.
Dein Thomas