Glückliche Partnerschaften wirken sich auf unser Wohlbefinden aus. Sind verheiratete Menschen glücklicher und zufriedener mit ihrem Leben? Der feste Bund der Ehe ist vielleicht auch in Krisenzeiten ein Vorteil. Aber ist eine Ehe für meine Beziehung eine gute Idee? Diesen Fragen möchte ich hier auf den Grund gehen.
Freiheit oder Gebundenheit? Wo liegen Vor- und Nachteile? Wenn ich das anspreche, dann komme ich dazu, über meine Prioritäten und mein Verhältnis zur Partnerschaft nachzudenken. Wie möchte ich mich verhalten, wenn ich viele Freiheiten habe? Wo wird mein Fokus liegen? Würde ich lieber die Individualität leben oder bevorzugen die Zweisamkeit zu genießen?
Das Thema ist in meinem Bekannten- und Freundeskreis zurzeit aktuell: Heirat oder Freiheit?! Von einigen höre ich: „Soll ich heiraten? Ich kann doch auch so (wie es ist) glücklich mit meinem Partner leben. Es gibt so viel zu sehen und zu erleben, warum sollte ich mich binden?“ Ich höre dann immer sehr aufmerksam zu und stelle interessierte Fragen. Die Antworten interessieren mich nämlich sehr. Denn der Freiheitsgedanke geht eigentlich gegen den Trend. Das Bundesamt für Statistik zeigt auf, dass gerade in den letzten drei Jahren die Zahl der Eheschließungen in Deutschland steigt.
Meine persönliche Meinung: Ein erfreulicher Trend. Ich hoffe, dass ist keine Mode, die wieder verschwindet. Denn ich finde, dass eine lange Partnerschaft eines der besten Dinge ist, um ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen.
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Heirat oder Freiheit?!
Maxi, mein bester Freund, meinte zu dieser Frage kürzlich: „Einerseits sollte auf jeden Fall die Chemie stimmen. Weiterhin sollten die Übereinstimmungen bei Interessen und Weltansichten überwiegen. Andererseits möchte ich mich wohl und auch irgendwie frei in der Partnerschaft fühlen. Eine übertriebene Einengung oder ein Klammern kann ich nicht gut ertragen.“
„Die Chemie ist natürlich nicht alles“, antworte ich ihm. „Doch ohne die passende Chemie ist die Beziehung nur schwer mit Leben und Leichtigkeit zu füllen. Es ist beinahe unmöglich die Leidenschaft zu wecken, wenn die Chemie nicht stimmt. Wenn ich wüsste, wie das ganz genau funktioniert, dann wäre ich reicher (an Wissen) als ein Multimilliardär Geld hat.
Maxi, es geht mir dabei nicht nur um die sexuelle Anziehung. Sondern um die Frage, wie ich mich fühle, wenn der andere da ist. Wenn es uns zusammen gut geht und beide auch eine gewisse Sehnsucht nach Nähe verspüren, wenn der andere mal allein unterwegs ist.“
Die drei Ich-Zustände
Jeder von uns verfügt über drei Zustände seines Ichs. Das heißt nicht, dass wir verschiedene Personen sind, sondern dass wir verschiedene Aspekte unseres Ichs betrachten sollen. Auch in der Partnerschaft ist das jeweilige Ich wichtig für das Wir. Dieses „Gefühl der Chemie“ kann sogar klarer benannt werden. Der Psychologe Eric Berne entwickelte Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts die sogenannte Transaktionsanalyse, die unter anderem ein Modell der zwischenmenschlichen Beziehung beschreibt. Angelehnt an Sigmund Freud, beschreibt die Transaktionsanalyse von Eric Berne drei „Ich-Zustände“.:
- Die Eltern: Was mir in meiner Erziehung vermittelt wurde.
- Das Kind: Was ich in der Situation fühle.
- Der Erwachsene: Was ich als reifer Mensch gelernt habe.
Wenn zwei Menschen in diesen Bereichen übereinstimmen, dann passen sie auf allen drei Ebenen zueinander. Um das besser und leichter zu verstehen, kannst du für jede Ebene ein paar Fragen beantworten. Mit denen kannst du herausfinden, ob eure Ebenen als Partner miteinander harmonisch sind; also „ob die Chemie stimmt“.
Fragen zu den drei Ich-Zuständen
- Die Eltern: Habt ihr ähnliche Wertvorstellungen und eine identische Sicht auf das Leben?
- Das Kind: Habt ihr gemeinsamen Spaß? Könnt ihr miteinander spontan sein? Findest du deinen Partner attraktiv? Verreist ihr gern zusammen?
- Der Erwachsene: Fragst du den Partner nach seiner Meinung? Könnt ihr gemeinsam eure Herausforderungen angehen?
In deiner idealen Beziehung sind Ähnlichkeiten auf allen drei Ebenen vorhanden. Ein wenig praktischer und weniger als theoretisches Modell formuliert: Das Gefühl ist als Voraussetzung viel wichtiger. Für das Gelingen deiner Beziehung sind Gefühle, Emotionen und Stimmungen wichtig. Dazu gehört die zwischenmenschliche Kommunikation, aber auch nonverbale Kommunikation. Deine Partnerschaft ist gefüllt mit Emotionen und Gefühlen. Lies passend dazu auch gern meinen Artikel über Gegen emotionale Kälte: Wie erreiche ich Hingabe und tiefe Zuwendung?
Eine Frage für dich, ein klitzekleiner Partnerschaftstest
Ich schlage dir einen kleinen Test dafür vor: Wenn du mit deinem Partner zusammen lebst und dein Partner ist für ein paar Tage unterwegs. Wie empfindest du folgende Szene: Du stehst im Flur und an der Garderobe siehst du plötzlich den Lieblingsschal, die Schuhe oder etwas anderes, das dem Partner wichtig ist. Wie verhältst du dich, was denkst du?
Eine alternative Situation wäre, wenn dein Partner nicht zu Hause ist und es liegt etwas von ihren/seinen Sachen in der Wohnung herum – unaufgeräumt eben. Wie fühlst du dich? Bist du genervt, weil du es aufheben und wegräumen musst? Oder erinnern dich diese Dinge sogar an schöne Momente? Wie gehst du damit um?
Die Antwort auf diese Fragen kann dir einiges zur Übereinstimmung eurer drei Ich-Ebenen verraten. Das sind die drei Schlüssel zu einer erfüllten Beziehung.